Wissenschaftliche Unterstützung zur Krankenhausreform in Deutschland Seit Ende 2022 wird in Deutschland eine Reform der Krankenhausstrukturen aktiv vorangetrieben. Grundlage bzw. Inspiration hierfür ist u.a. der Schweizer Ansatz zur Spitalplanung, der in Zürich entwickelt wurde und seit 2012 in immer mehr Kantonen zum Einsatz kommt. Der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV-SV) in Deutschland will sich wissenschaftlich fundiert an den aktuellen Diskussionen zur Ausgestaltung der Krankenhausreform beteiligen. Vor diesem Hintergrund werden in diesem Projekt zwei Analysebausteine ausgearbeitet: (1) Empirische Analyse des Differenzierungsgrads und des Zentralisierungspotenzials der Zürcher Spitalplanungssystematik anhand Gruppierung der Schweizer Krankenhausfälle, (2) Empirische Analyse der Auswirkungen einer Anwendung der Leistungsgruppensystematik aus Nordrhein-Westfalen auf die deutsche Krankenhauslandschaft. Ziel des Projekts ist die Ableitung von Empfehlungen für den deutschen Reformprozess, v.a. in Hinsicht auf Leistungsgruppensystematik, Vorhaltefinanzierung und Krankenhausplanung. | Detailinformationen |
EuroQol Seed Grant – Untersuchung Potenzial von klinischen Dashboards, welche mit patientenrapportierter Ergebnisqualität (patient-reported outcome measures, PROMs) ergänzt werden Der Schwerpunkt des Projekts liegt auf klinischen Dashboards, d.h. datengesteuerten Instrumenten zur Unterstützung klinischer Entscheidungen, die mehrere Datenbanken abfragen und die wichtigsten Leistungsindikatoren in einem einzigen Bericht visuell darstellen können. Die Visualisierung von Daten auf klinischen Dashboards verringert nachweislich den Zeitaufwand für die Datenerfassung und verbessert das Situationsbewusstsein und die Einhaltung evidenzbasierter Richtlinien. Die Verwendung von PROMs in klinischen Dashboards unterstützt das Verständnis des Behandlers dafür, wie sich Behandlungen auf die Symptomwerte auswirken, und ermöglicht die frühzeitige Erkennung von Verschlechterungen oder Verbesserungen der gesundheitsbezogenen Lebensqualität (health-related quality of life, HRQoL). | Detailinformationen |
SLHS – Swiss Learning Health System Weltweit stehen Gesundheitssysteme vor immer grösseren Herausforderungen, die mit veränderten Krankheitsbildern von übertragbaren und nicht übertragbaren Krankheiten, der demographischen Alterung und dem zunehmenden technologischen Fortschritt, sowie wachsenden Ressourcenbeschränkungen einhergehen. Das Swiss Learning Health System (SLHS) ist ein gemeinschaftliches Projekt von zehn Schweizer Universitäten und Fachhochschulen zur langfristigen Etablierung einer nationalen Plattform für Gesundheitssystem- und Versorgungsforschung, Politik und Praxis. | Detailinformationen |
DigitalRadar Krankenhaus – Digitale Reife messen Auftrag des «DigitalRadars» ist die Evaluierung des Reifegrads der Krankenhäuser hinsichtlich der Digitalisierung nach § 14b KHG. Das Reifegradmodell ermöglicht eine standardisierte und umfassende Bewertung des Digitalisierungsgrads von Krankenhäusern mittels Durchführung und Auswertung einer Erhebung bzw. Selbsteinschätzung der Krankenhäuser. Das übergeordnete Ziel ist es, den grundsätzlichen Stand der Digitalisierung in deutschen Kliniken, sowie Effekte der Förderung in Bezug auf den Digitalisierungsgrad und der Verbesserung der Versorgung von Patient:innen bzw. regionaler Versorgungsstrukturen zu untersuchen und zu bewerten. | Detailinformationen |
COPdha – Erhebung des Unterstützungsbedarfs von Patienten mit COPD zur Entwicklung eines Digitalen Health Assistant COPD (chronic obstructive pulmonary disease) ist eine chronische Lungenkrankheit, welche die Patienten – je nach Stadium – stark in ihrem alltäglichen Leben einschränkt. Anhand der Umfrage möchten wir herausfinden, in welchen Bereichen Schwierigkeiten im Umgang mit COPD bestehen und wo mögliche Versorgungsdefizite zu identifizieren sind. Je nach Rückmeldungen der Teilnehmenden soll eine Gesundheitsdienstleistung entwickelt werden, welche die Patienten im Umgang mit ihrer Krankheit unterstützt. Um herauszufinden, ob und in welcher Art eine solche Gesundheitsdienstleistung gewünscht wird, soll eine Bedarfsanalyse in Form dieser Umfrage Klarheit schaffen. | Detailinformationen |
Arztzeugnisse im Spannungsfeld unterschiedlicher Interessen Die MEDAS in St. Gallen hat es sich zum Ziel gesetzt, eine qualitativ hochwertige medizinische Gutachtertätigkeit in der Ostschweiz sicherzustellen. Um diesen Zweck erfüllen zu können, ist es angezeigt, Medizinstudierende und werdende Ärzt:innen bereits während der Ausbildung mit der medizinischen Gutachtertätigkeit vertraut zu machen. Durch die Finanzierung einer Koordinierungs- und Forschungsstelle am Lehrstuhl wird die Organisation und Koordination des Seminars «Arztzeugnis im Spannungsfeld unterschiedlicher Interessen» weiterentwickelt und professionalisiert. Die Inhalte des Kurses werden durch die Finanzierung allerdings nicht beeinflusst. | Detailinformationen |
Erstellung der interkantonalen Spitalplanung Akutsomatik SG-AR-AI 2023 Die Kantone St.Gallen, Appenzell Ausserrhoden und Appenzell Innerrhoden erstellen im Jahr 2023 eine gemeinsame Spitalplanung Akutsomatik und erlassen per 1. Januar 2024 je eigenständige Spitallisten. Die Projektleitung obliegt Roland Unternährer Appenzeller, Amt für Gesundheitsversorgung, Gesundheitsdepartement des Kantons St.Gallen. Der Lehrstuhl «Management im Gesundheitswesen» (Prof. Dr. Alexander Geissler) der School of Medicine der Universität St.Gallen HSG unterstützt das Gesundheitsdepartement inhaltlich beim Prozess der Spitalplanung und der Erstellung der gemeinsamen Spitalliste. | Detailinformationen |
Low Value Care (II) – Studie zu finanziellen Anreizen für die Überbeanspruchung von Gesundheitsleistungen Die obligatorische Krankenversicherung in der Schweiz sieht ein Selbstbehaltssystem vor. Die Tatsache, dass der Versicherte nach Erreichen der Franchise nur noch einen kleinen Teil der Gesundheitskosten oder nach Erreichen der maximalen Selbstbeteiligung gar nichts mehr bezahlt, könnte einen Anreiz schaffen, Leistungen in Anspruch zu nehmen, die im individuellen Kontext nicht vorteilhaft sind und somit zu einem unnötigen Ressourcenverbrauch führen. Ziel dieses Forschungsprojekts ist es, die übermässige Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen durch Versicherte, die den jährlichen Selbstbehalt überschritten und ihre Zuzahlung geleistet haben, zu identifizieren und zu quantifizieren. Darüber hinaus soll untersucht werden, inwieweit diese Überinanspruchnahme von Gesundheitsleistungen durch Strukturen auf der Angebotsseite, z.B. gemessen an der Ärztedichte, vermittelt wird. | Detailinformationen |
Effektivität des Schweizer Brustkrebsvorsorge Programms "donna" Ziel dieser Forschung ist es, die Anzahl und Typen, Stadien, Diagnosedatum von Intervallkrebserkrankungen im Mammographie-Screening-Programm "donna" seit Programmstart von 2010 bis 2019 in den Kantonen St.Gallen und Graubünden zu bestimmten, unter Verwendung kombinierter Daten des Ostschweizer Krebsregisters und des Mammographie-Screening-Programms "donna". Die ursprünglichen Screening-Mammographien von Patientinnen, bei denen später ein Intervallkarzinom diagnostiziert wurde, werden von erfahrenen Radiologen und einer Diagnosesoftware überprüft. Ziel des Projekts ist die Qualitätskontrolle und Verbesserung des Screening-Programms. | Detailinformationen |
Low Value Care (I) Unter Low Value Care werden Leistungen verstanden, die im individuellen Kontext (a) den Patienten wenig oder keinen Nutzen bringen, (b) potenziell Schaden verursachen, (c) unnötige Kosten verursachen und/oder (d) im Vergleich zur Anwendung alternativer Leistungen bzw. der Anwendung bei einer alternativen Patientengruppe die knappen Ressourcen des Gesundheitswesens nicht nutzenorientiert eingesetzt werden. Die systematische Identifikation und Quantifizierung von Low Value Care ist herausfordernd. Abrechnungsdaten wurden hierzu bisher nicht genutzt. Die vorliegende Studie setzt sich zum Ziel, Teile des Versorgungspfads zweier exemplarischer Leistungsbereiche auf Low Value Care mithilfe von Versichertendaten zu untersuchen. | Detailinformationen |
Kaiserschnittraten in der Schweiz – Unterschiede zwischen elektiven und medizinisch indizierten Kaiserschnitten In der Schweiz kommt ungefähr jedes dritte Kind per Kaiserschnitt zur Welt. In Deutschland sind rund 10% aller Kaiserschnitte als Wunschkaiserschnitte zu klassifizieren. In der Schweiz fehlen solche Daten zurzeit noch. Ziel dieses Forschungsprojektes ist es, Faktoren zur Identifikation von Wunschkaiserschnitten herauszuarbeiten und zu analysieren, inwieweit sich diese von medizinisch begründeten Eingriffen unterscheiden. | Detailinformationen |
Einfluss von Geschlechterunterschieden auf die Ergebnisqualität (am Beispiel von Hüft- und Knieprothesen) Dieses Forschungsprojekt beschäftigt sich mit dem Einfluss des Geschlechts auf den Heilungsverlauf am Beispiel von Hüft- und Knieprothesen. Dabei geht es um die Fragen, welche Variablen (prä- aber auch post-operativ z.B. Alter, ASA-Score, etc.) Einfluss auf den Gesamtscore sowie die Subdimensionen von PROMs (Patient-Reported Outcome Measures) haben. Erste Analysen haben gezeigt, dass männliche Patienten oftmals einen besseren Score bei gleichen Patientencharakteristika im Vergleich zu Frauen aufweisen. Die Daten stammen aus zwei Krankenhäusern in Deutschland. | Detailinformationen |
Analyse und Weiterentwicklung der Schweizer Spitalkostenrechnung – Wie können vergleichbare und nutzbare Kostendaten transparent erhoben werden? Die Kosten im schweizerischen Gesundheitswesen steigen kontinuierlich. Demzufolge erhöht sich der Druck auf die Leistungserbringer, die Kosten stationärer Behandlungen unter Kontrolle zu bekommen. In diesem Zusammenhang ist die Bedeutung einer korrekten Kostenermittlung auf Fallebene sehr gross, sei es für die interne Spitalsteuerung, für die effiziente Spitalplanung eines Kantons oder für die Tarifstrukturentwicklung auf nationaler Ebene. Um die Validität der Kostendaten zu untersuchen, wird in diesem Projekt eine systematische Analyse und Überprüfung der Weiterentwicklungsmöglichkeiten der Schweizer Spitalkostenrechnung durchgeführt. | Detailinformationen |
Leistungs-, qualitäts- und bedarfsorientierte Spitalplanung – Erfahrungen aus der Schweiz (Kanton Zürich) Die Schweiz hat ein stark dezentralisiertes Gesundheitssystem. Die Zuständigkeiten auf nationaler und kantonaler Ebene sind durch das Bundesgesetz über die Krankenversicherung (KVG) genau geregelt. Die kantonalen Gesundheitsdirektionen sind verpflichtet, die Spitalplanung nach den Planungskriterien des Bundesrates zu entwickeln, umzusetzen und zu koordinieren. Im Jahr 2012 wurde der Ansatz der leistungsorientierten Spitalplanung von der Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich entwickelt und implementiert. Dieser Ansatz war erfolgreich und die meisten anderen Kantone haben ihn mit den jeweiligen kantonalspezifischen Anpassungen übernommen. Das Ziel dieses Projektes ist es, das Spitalplanungsmodell des Kantons Zürich in der aktuellen Version von 2021 vorzustellen. Das Projekt prüft zudem die Möglichkeiten für Erweiterungen der Evaluationskriterien des Modells. | Detailinformationen |
Ergebnistransparenz und deren Auswirkung auf die Versorgungsqualität in Krankenhäusern Durch Informationsasymmetrien zwischen Patienten und Ärzten haben Patienten kaum oder nur geringe Möglichkeiten den Behandlungsprozess und dessen Erfolgsaussichten a priori einzuschätzen. In der vergangenen Dekade konnte international gezeigt werden, dass eine starke Qualitätsvarianz zwischen Leistungserbringern besteht. Dies deutet auf die Notwendigkeit hin, Behandlungsqualität durch Messung und Veröffentlichung transparent zu machen und als Zielvariable im Gesundheitswesen zu verankern. | Detailinformationen |