Lernziele, Unterrichts- und Prüfungsformate

Das Curriculum sowie das lehrdidaktische Konzept des JMM-HSG/UZH stützen sich auf die für das Bestehen der eidgenössischen Prüfung Humanmedizin notwendigen medizinische Kerninhalte.

Das Ausbildungsziel des JMM-HSG/UZH orientiert sich am neuen Schweizerischen Lernzielkatalog (Principal Relevant Objectives and Framework for Integrated Learning and Education in Switzerland, PROFILES), der auf das Beherrschen eines breiten Spektrums ärztlicher Rollen abzielt. Ferner gelten die Medizinalberufeverordnung (MedBV) und die Prüfungsverordnung (MedBG).

 

Dem kompetenzbasierten Ansatz von PROFILES liegen sieben ärztliche Rollen zugrunde

Mit den PROFILES zielt die Ausbildung über das Erlernen von reinem Fachwissen und Fähigkeiten hinaus auf den Erwerb von Kompetenzen, die Absolventinnen und Absolventen für ihre herausfordernde ärztliche Tätigkeit benötigen.

  • Arzt als medizinischer Experte (Expert): «Am Ende des Studiums stehen wissenschaftlich und praktisch in der Medizin ausgebildete Ärzte, befähigt zur eigenverantwortlichen und selbstständigen ärztlichen Berufsausübung. Sie sind bereit ihre Erkenntnisse durch Weiterbildung und Fortbildung lebenslang zu erweitern. Als Ärzte wenden sie erforderliche Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten im Dienste einer professionellen Patientenversorgung an.»
  • Arzt als Kommunikator (Communicator): «Ärzte erkennen die zentrale Bedeutung der Kommunikationsfähigkeit für den Arztberuf und die Gesundheitsversorgung und sorgen für eine vertrauensvolle Arzt-Patientenbeziehung während aller Phasen der medizinischen Begegnungen.»
  • Arzt als Teammitglied (Collaborator): «Ärzte arbeiten mit vielen unterschiedlichen medizinischen Disziplinen und anderen Professionen partnerschaftlich und effektiv in Teams zusammen, um eine patientenorientierte Versorgung zu gewährleisten.»
  • Arzt als Manager/Führungskraft (Manager/Leader): «Ärzte sind wichtige und aktive Gestalter in jedem Gesundheitssystem und tragen dabei ein hohes Mass an Verantwortung.»
  • Arzt als Gesundheitsberater (Health Advocate): «Ärzte erfassen und fördern den gesunden Lebenswandel von Personen und Personengruppen. Im Umgang mit der eigenen Gesundheit besitzen sie eine Vorbildfunktion.»
  • Arzt als Gelehrter (Scholar): «Ärzte fungieren als Lehrende für verschiedene Zielgruppen (Patienten, Studierende der Medizin, andere Gesundheitsberufe, Kollegen) und leisten einen Beitrag für die Verbreitung neuer Erkenntnisse.»
  • Arzt als professionell Handelnder (Professional): «Ärzte haben sich auf einer wissenschaftlichen Grundlage und ethischen Grundhaltung hohen Anforderungen an die persönliche Gewissenhaftigkeit und selbstauferlegten Berufsregeln der Gesundheit und dem Wohlergehen jedes Einzelnen und der Gesellschaft verpflichtet.»

Die sechs CanMED Rollen gemäss Vergis & Steigerwald (2017)

 

Die Wissensvermittlung erfolgt in folgenden Unterrichtsformaten:

  • Vorlesungen: Der Vorlesung kommt auch in einem problem-basierten Curriculum eine wichtige Bedeutung zu. Sie führt alle Studierende des Studienganges zusammen.
  • Team-based Learning dient der Wissensvertiefung.
  • Problembasiertes Lernen in Tutorials: Das Unterrichtsformat Problembasiertes Lernen (PBL) ist eine praxisorientierte Unterrichtsmethode, bei der die Studierenden einen realistischen Patientenfall lösen.
  • E-Learning: Unter dem Begriff E-Learning (auch computergestütztes, IT-basiertes- oder internetbasiertes Lernen) werden die Lehr- und Lernmöglichkeiten zusammengefasst, die auf elektronischem Weg eingesetzt werden.
  • Key Feature Cases: Key Feature Fälle beschreiben eine spezifische klinische Situation bzw. einen Patientenfall, wobei der Fokus auf den kritischen Entscheidungen liegt, die im Verlauf der Diagnosestellung und Behandlung getroffen werden müssen.
  • Bedside Teaching: Der Unterricht am Krankenbett ist einer der wichtigsten Bestandteile des Studiums. Er wird mit den anderen Unterrichtseinheiten und insbesondere auch den Skills lab koordiniert und ermöglicht die praktische klinische Ausbildung.
  • Skills lab und Simulation: Übungseinrichtungen dienen dazu, sich die Fertigkeiten durch Modelle, Simulationen oder durch den Einsatz von Schauspielpatienten anzueignen.
  • Repetitorien: Sie dienen der Vorbereitung auf Examen. Dabei werden verschiedene Unterrichtsformen kombiniert eingesetzt.

Zur Lehre im Joint Medical Master JMM-HSG/UZH wurden div. Videobeiträge gedreht. Besuchen Sie unseren YouTube-Kanal.

Team-based Learning
Lehre in der Hausarztmedizin
Skills Training im JMM-HSG/UZH
Survival Kit
Naht- und Spritzenkurs

 

Prüfungsformate

Die Prüfungsformate orientieren sich am Unterrichtsformat und den Zielsetzungen von PROFILES beziehungsweise dem Eidgenössischen Abschlussexamen. Vorgesehen sind folgende Prüfungsformate:

  • Multiple Choice Questions (MCQ)
  • «Short answer questions»
  • Objective Structured Clinical Examination (OSCE)
  • Kompetenzbasierte Prüfung mit Standardisierten Patienten (SP)
  • Key Feature Fälle
  • Online und IT-Prüfungsformate
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