Die Daten der ersten nationalen Messung des Reifegrads der Krankenhäuser hinsichtlich der Digitalisierung in Deutschland lassen sich mit verschiedenen Qualitätsdaten der Krankenhäuser verbinden. So können Zusammenhänge systematisch untersucht werden. Eine Analyse dieses Zusammenhangs sind nun in einem Artikel im Journal of Medical Systems veröffentlicht.
Highlights aus der Studie sind:
- Wir konnten einzelne Teile des DigitalRadar-Erhebungsbogens spezifischen Prozessen (z.B. Aufnahme in der Notaufnahme) zuordnen.
- Wir haben den Zusammenhang zwischen so messbarer Prozessdigitalisierung oder dem DigitalRadar-Score als Ganzem mit zwei Prozess- und zwei Ergebnisqualitätsindikatoren untersucht.
- Es hat sich kein Zusammenhang mit Prozessqualität und ein ambivalenter Zusammenhang mit Ergebnisqualität gezeigt. Zum Beispiel findet sich ein schwacher Zusammenhang zwischen höherer Digitalisierung und einem niedrigeren Mortalitätsratio von Patientinnen und Patienten, die für eine ambulant-erworbene Pneumonie hospitalisiert wurden. Gleichzeitig ist höhere Digitalisierung mit einem höheren Ratio neuer Fälle mit Druckgeschwüren (Dekubitus) assoziiert.
- Wir schlussfolgern, dass die Prozessqualitätsindikatoren Variation zwischen Krankenhäusern nicht ausreichend messen können und nicht adäquat für das Zeigen eines Digitalisierungseffekts sein könnten. Ausserdem empfehlen wir weitere Untersuchungen mit longitudinalen Daten, um kausale Zusammenhänge und «within-hospital effects» zu prüfen.
Wir danken allen Kollegen und Unterstützern des DigitalRadars und den an der Messung teilnehmenden Krankenhäusern.
Das vollständige Papier finden Sie hier.
