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Die Schweizer Spitalplanung: eine empirische Analyse ihres Einflusses auf Leistungserbringung, Qualität und Kosten

Projektbeschreibung

Die Schweiz hat die höchsten Gesundheitsausgaben in Europa und die zweithöchsten weltweit. Der kontinuierliche Anstieg der Kosten führte zur Reform mit der Einführung eines neuen Spitalvergütungssystems, das auf diagnosebezogenen Fallgruppen (DRGs), freier Spitalwahl für Patienten, einer dualen Finanzierung durch Krankenversicherungen und Kantone sowie der Spitalplanung basiert. Ziel dieser Instrumente war es, das Kostenwachstum einzudämmen und gleichzeitig Qualität und Zugang stabil zu halten. 

Die Reform wurde 2012 beschlossen, und seitdem wird das Leistungsangebot der 275 Spitälern an 596 Standorten (Stand 2023) durch eine neue, schrittweise eingeführte Planungssystematik strukturiert. Bis heute gibt es jedoch nur begrenztes Wissen über die Wirksamkeit dieses Systems, insbesondere in Bezug auf Versorgungsstrukturen, Qualität und Kosten. Das durch den Schweizerischen Nationalfonds (SNF) finanzierte Forschungsprojekt zielt darauf ab, diese Wissenslücken zu schließen. 

Das Projekt untersucht umfassend die Auswirkungen der Spitalplanung auf die Dienstleistungserbringung, Qualität und Kosten. Es analysiert, ob die Kapazitätsplanung zu einer Zentralisierung der Versorgung oder zu Veränderungen der Marktkonzentration geführt hat. Ein weiterer Schwerpunkt liegt darauf, ob komplexe Behandlungen zunehmend in spezialisierten Zentren konzentriert wurden, während die Grundversorgung auf regionale Spitäler verlagert wurde, und wie das Niveau der Qualitätsanforderungen diese Veränderungen beeinflusst. Darüber hinaus bewertet das Projekt, ob durch die Reform Qualitätsverbesserungen, insbesondere bei komplexen Behandlungen, erzielt wurden und ob die neue Planung das Wachstum der Gesundheitsausgaben im Spitalsektor wirksam bremsen konnte. 

 

Projektverantwortliche

Prof. Dr. Alexander Geissler, Dr. Justus Vogel, Dr. David Ehlig, Daria Bukanova-Berend, Charlotte Schneider, Carla Walker, Shinan Chen 

 

Kooperationspartner

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Finanzierungsquelle

Schweizerischen Nationalfonds (SNF) 

Dauer

Oktober 2024 – September 2027  

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